Auf ein Schörlchen mit … Nikolai Gralak

© Holger Rudolph
Nikolai Gralak im Gespräch mit Lea Pfeifer © Holger Rudolph

In unserer Reihe “Auf ein Schörlchen mit …” interviewen und porträtieren wir Menschen, die mit Grenzenlos Kultur zu tun haben – als Künstler, Veranstalter, Gäste. Heute: Nikolai Gralak, Schauspieler beim Theater HORA

Nach der Vorstellung von „Disabled Theater“ am Sonntagabend: Kurz vor dem Essen nimmt sich Nikolai Gralak kurz Zeit für das Interview. Der 29-jährige Schweizer ist bekennender „Herr der Ringe“- Fan und seit 2014 Schauspieler beim Theater Hora.

Was war dein Eindruck vom heutigen Abend? Wie liefs?

Besser als auch schon (Anmerkung der Redaktion: Schweizerdeutsch für “War schon mal schlechter”). Allerdings war die Stimmung im Publikum merkwürdig. Als wir über unsere Beeinträchtigungen reden mussten, wurde viel gelacht. Aber über solche Sachen lacht man eigentlich nicht. Das sind nicht gerade besonders witzige Themen.

Wie anstrengend ist so eine Vorstellung für euch?

Also wenn es so läuft wie heute dann ist es nicht so anstrengend. Aber wenn mal ein Kollege so richtig austickt, dann ist es wirklich nervenaufreibend. Wir haben einen Kollegen, dem passiert das immer dann, wenn ihm was nicht passt. Dann versucht er die andern Solos zu boykottieren. Das passiert leider öfter als ich es zählen kann.

Seid ihr von Anfang an in der gleichen Besetzung zusammen unterwegs?

Nein. Ich bin erst seit zwei Jahren dabei. Aber das Stück gibt es schon länger. Wir spielen in wechselnder Besetzung. Wenn Leute vom Theater Hora gehen, dann kommen wieder Neue. Da gibt’s dann ein Casting und dann werden neue Leute ausgewählt.

Mit „Disabled Theater“ seid ihr ja auch international getourt. Sind die Vorstellungen in verschiedenen Ländern unterschiedlich?

Eigentlich nicht. Der einzige Unterschied zu einem deutschsprachigen Land ist, dass in manchen Ländern Vorstellungen untertitelt sind. Manchmal gibt es auch eine Übersetzung für Gehörlose. Es ist eben wichtig, dass jeder uns versteht.

Das Motto des Festivals ist „Helden und Idole“. Zum Abschluss die Frage: Wer sind deine Helden?

Einer meiner größten Helden ist dieses Jahr gestorben – mit 91 Jahren: Christopher Lee. Er war immer einer meiner größten Idole. Egal ob in „Star Wars“, „Herr der Ringe“ oder „Nachtzug nach Lissabon“. Er geht voll in die Rollen über. Aber ich hab auch ein Idol außerhalb des Film- und Theaterbereichs. Und zwar den Heiligen Vater. Er ist wirklich nicht nur Papst, sondern erst auch Mensch. Und ich finde so sollte ein Papst auch sein.

 

Hinweis: Nikolai Gralak ist heute Abend um 19.30 Uhr in “Human Resources” zu sehen